Motivationsanalyse mit Abgleich von Bedürfnis und Erfüllung – nur eine einfache Mitarbeiterentwicklungsmaßnahme, oder geht noch mehr?

Gerade kleinere Unternehmen im nichtindustriellen Bereich klagen über Nachwuchsprobleme und geringe Einsatzbereitschaft der bestehenden Belegschaft. Eine Motivationsanalyse kann helfen die Mitarbeiter besser zu verstehen, bedürfnisgerecht zu kommunizieren und zu handeln.

Ein positives Beispiel aus einer Branche, mit der wir ungern zu tun haben möchten, aber deren Unternehmen einen wichtigen Dienst zur Verfügung stellen, bei dem wir pietätvoll und zuvorkommend behandelt werden möchten – ein Bestattungsunternehmen: Der Inhaber eines 9-köpfigen Bestattungshauses einer Stadt in NRW ließ im Rahmen des EU-Förderprogramms „unternehmensWert: Mensch“ auch eine betriebliche Motivationsanalyse mittels MQ durch die AMS GmbH durchführen. Per Online-Fragebögen wurde die Motivation der Beschäftigten erhoben. „Schon beim Ausfüllen habe ich mich intensiv mit meiner Situation auseinandergesetzt“, so die mehrfach geäußerte Meinung in den anschließenden 4-Augen Auswertungsgesprächen mit den Beschäftigten, die auch individuelle Anregungen beinhalteten. Der Inhaber erhielt lediglich eine zusammenfassende Auswertung als Überblick. Es folgt eine Grafik einer Gesamtauswertung ohne weitere Erläuterungen.

Der anschließende gemeinsame Team-Workshop auf einem Aktions-Bauernhof beleuchtete zunächst die Gesamt-Motivationslage des Betriebes. Anschließend wurden Motivationskiller wie z.B. unzureichende Kommunikation und daraus resultierende Mehrarbeit oder Fehler, schlechte Laune, mangelnde Absprachen etc. angesprochen. Zunächst stand die Erwartungshaltung im Raum: „Liebe Beraterin, lös du unsere Probleme!“

Schnell war jedoch klar: Lösungswege können nur gemeinsam gefunden werden und jede/r muss daran mitarbeiten: z.B. Festlegung von Kommunikationswegen und –zeiten, Möglichkeiten der Eigenmotivation, Rücksicht auf persönliche Belastungen, Absprachen mittels Telefon zu festen Zeiten, Nachrichten per WhatsApp für alle, keine Störungen an freien Tagen und im Urlaub, gemeinsames Teamfrühstück einmal im Monat, etc.

Begleitet wurde dieser Workshop von einer teamstärkenden „Bauern-Olympiade“. Die Mitarbeitenden waren sich einig: „Ab sofort unternehmen wir einmal im Quartal etwas zusammen!“ Auch beim Bestatter darf schließlich gelacht werden.
Der Unternehmer hat erkannt, wie wichtig es ist sich mit der Motivation der Mitarbeitenden auseinanderzusetzen. Zudem konnte der moderierte Workshop dazu genutzt werden die Arbeitsabläufe motivationsgerecht zu optimieren. So wurden 2 Fliegen mit einer Klappe geschlagen: effizientere reibungslosere Abläufe mit mehr Leistungsbereitschaft und einer erhöhten Mitarbeiterbindung in der Folge.

Denselben Ansatz verfolgte der Inhaber eines 18 Mitarbeiter starken Heizung-Sanitär-Klima-Unternehmens, ebenfalls in NRW:

Auch hier wurde die betriebliche Motivationsanalyse mittels MQ durchgeführt und ausgewertet. Die Ergebnisse wurden dem Inhaber anonymisiert als Gesamt-Motivations-Bild des Unternehmens vorgestellt. Aus den Gesprächen mit den Beschäftigten ergab sich auch hier Handlungsbedarf in den Bereichen zielgerichtete Kommunikation, effiziente Arbeitsabläufe, optimaler Informationsfluss, Einhaltung von Zusagen zur Reklamationsvermeidung.

Schnell wurde klar: „Wir müssen uns mit der Betriebsleitung zusammensetzen und gemeinsam Lösungen finden.“ Daran scheiterte es dann aber, trotz mehrmaligem Nachhaken. „Es hätte durchaus Verbesserungspotenzial und –möglichkeiten gegeben“, resümierte Ursula Madeja-Stieren. „Schade, hier ist die an sich gute Motivation der Belegschaft im wahrsten Sinne des Wortes die Toilette heruntergespült worden. Die heutige Generation will sich beteiligen und dafür ist es seitens der Geschäftsleitung notwendig sich mit den Mitarbeitenden auseinanderzusetzen. Wir können moderieren, strukturieren, zusammenführen, Kommunikation in Workshops steuern, aber wir können keine Probleme lösen, wenn die Chefetage sich nicht einbringt.“

"Die Motivationsanalyse ist ein tolles Instrument gerade auch für kleinere Unternehmen, um schnell und zielgerichtet valide Ergebnisse bezüglich Motivation und Verbesserungspotential bzgl. der Organisation zu erhalten. Wer rentabler arbeiten und seine Mitarbeitenden binden möchte, für den ist sie ein guter Schritt für die Arbeit am eigenen Unternehmen.“

Autor: AMS GmbH, www.ams-personal.de